Home-Office, Remote Work oder 4-Tage-Woche: Wie flexible Arbeitszeitmodelle an Bedeutung gewinnen 

Home-Office, Remote Work oder 4-Tage-Woche: Wie flexible Arbeitszeitmodelle an Bedeutung gewinnen 
Zurück
Veröffentlicht am

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ – diese Redewendung kennt wohl jeder. Lange Zeit war der Tagesablauf von der Arbeit bestimmt und das Privatleben musste sich dem anpassen. In der heutigen Arbeitswelt wird die Work-Life-Balance immer wichtiger. Der traditionelle 9-to-5-Arbeitsrhythmus weicht zunehmend flexiblen Arbeitszeitmodellen, die den Bedürfnissen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern besser gerecht werden. Insbesondere nach dem unfreiwilligen Probelauf in der Pandemiezeit hat die Nachfrage nach Home-Office, Remote Work und Gleitzeitregelungen deutlich zugenommen. Anlass genug, sich einen Überblick über die verschiedenen Arbeitszeitmodelle zu verschaffen.

Klassische Arbeitszeitmodelle 

Traditionell dominieren in Deutschland Teilzeitarbeit und Vollzeitarbeit mit festen Arbeitszeiten meist von 9 bis 17, weshalb sich dieses Modell „9-to-5“ Job oder auch „Acht-Stunden-Job“ nennt. Bei beiden sind die täglichen Arbeitszeiten klar definiert.

9-to-5 Job

Verfolgt man die aktuellen Diskussionen, klingt es nach einem Auslaufmodell. In Wirklichkeit aber nach wie vor gängige Praxis und noch in vielen Branchen und Unternehmen weit verbreitet. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes arbeiten rund 70% der Vollzeitbeschäftigten in Deutschland nach festen Arbeitszeiten.

Teilzeitarbeit 

Etwa ein Drittel der Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet laut dem Statistischen Bundesamt in Teilzeit. Im Vergleich zu Vollzeitbeschäftigten ist die wöchentliche Arbeitszeit bei Teilzeitjobs begrenzt. Dieses Modell eignet sich ideal für Unternehmen, die flexibel auf Schwankungen der Arbeitslast reagieren müssen, und ermöglicht es den Beschäftigten, berufliche und persönliche Verpflichtungen oder Interessen miteinander zu vereinbaren. 

Beide Modelle haben den Vorteil, dass Beruf und Privatleben klar voneinander getrennt sind. Allerdings gibt es auch Nachteile: Bei Vollzeitbeschäftigten stimmen die starren Arbeitszeiten nicht immer mit der individuellen Produktivität überein, und in Teilzeitjobs sind die Karrierechancen, wie beispielsweise Beförderungen, deutlich eingeschränkt. 

Neue Arbeitszeitmodelle

Moderne Arbeitszeitmodelle sind geprägt durch ihre Flexibilität. Sie entsprechen dem Wunsch vieler Arbeitnehmer nach einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privat und bieten ausreichend Raum für Freizeitgestaltung.

Home-Office 

Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass viele Tätigkeiten durchaus von zu Hause aus erledigt werden können und damit dem Home-Office zu einem immer beliebteren Arbeitsmodell verholfen. Hier haben die Beschäftigten die Möglichkeit, ihre Arbeit an einem oder mehreren Tagen in der Woche außerhalb des Büros zu erledigen.

Die Flexibilität des Home-Office ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance, reduziert Pendelzeiten und kann zur Steigerung der Produktivität beitragen. Dies nutzen 24,1 % der Beschäftigten in Deutschland, was aus einer Umfrage des ifo Instituts unter knapp 9.000 Unternehmen hervorgeht. Umgekehrt besteht die Gefahr, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben durch die fehlende räumliche Trennung verschwimmen. Die Arbeitnehmer sind dann selbst dafür verantwortlich, diese Trennung aufrechtzuerhalten.

Remote Work 

Remote Work wird oft mit Home-Office gleichgesetzt. Diese Begriffe sind jedoch nicht synonym. Remote Work beschreibt ein Arbeitsmodell, bei dem Mitarbeiter ihre Aufgaben von jedem beliebigen Ort aus erledigen können, nicht nur von zu Hause aus. Remote kann auch Arbeiten am Strand, im Zug, im Café, im Co-Working-Space bedeuten – eben ortsunabhängig.

Das funktioniert natürlich nur dann, wenn der auszuübende Beruf vor allem digital abläuft. Dank der fortschreitenden Digitalisierung und der Verbreitung mobiler Endgeräte sowie cloudbasierten Anwendungen können immer mehr Unternehmen dieses Arbeitsmodell anbieten. Damit können sie Talente weltweit rekrutieren und sind nicht auf lokale Arbeitsmärkte beschränkt, was die Diversität und Innovationskraft fördert.

Die 4-Tage-Woche 

Die 4-Tage-Woche wird als innovatives Arbeitsmodell diskutiert, bei dem die Arbeitszeit auf vier Tage in der Woche reduziert wird, oft ohne Lohneinbußen für die Beschäftigten. Der Gedanke ist, dass eine verkürzte Arbeitswoche zu weniger Stress und Burnout bei den Beschäftigten führen könnte. In Belgien ist die Vier-Tage-Woche seit Ende 2022 gesetzlich verankert. In Deutschland wird dieses Modell zunehmend als Lösung für eine bessere Work-Life-Balance und eine höhere Produktivität erwogen. Fast 50 Unternehmen machen beim Pilotprojekt bereits mit.

Jobsharing 

Immer mehr Unternehmen, darunter Bosch, Unilever und die Deutsche Bahn, setzen auf das New-Work-Konzept des Jobsharings. Dabei teilen sich zwei Mitarbeiter eine Vollzeitstelle und koordinieren im Tandem ihre Arbeitszeiten, Aufgaben und Verantwortlichkeiten, um die Anforderungen der Position vollständig zu erfüllen.

Jobsharing kann in verschiedenen Varianten auftreten, wie zum Beispiel einer geteilten Wochenarbeitszeit oder wechselnden Arbeitszeiten. Die rechtliche Grundlage dafür bildet § 13 Abs. 1 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG). Die Vorteile des Jobsharings für Arbeitnehmer sind vielfältig: Es ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bietet Raum für Weiterbildungen und kann die Produktivität steigern. Davon profitieren gleichermaßen die Arbeitgeber, da motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter die Leistungsfähigkeit des Unternehmens erhöhen.

So individuell wie dein Team: Arbeitszeitmodelle in Fastdocs Crew hinterlegen 

Bei der Vielfalt an Arbeitszeitmodellen stellt sich für viele Arbeitgeber die Frage, wie der damit verbundene Verwaltungsaufwand bewältigt werden kann. Fastdocs Crew bietet die nötige Flexibilität, um den modernen Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden, und unterstützt Unternehmen dabei, verschiedenste Arbeitszeitregelungen einfach und übersichtlich zu hinterlegen. So behalten Unternehmen den Überblick über die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter und können sicherstellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. 

Fazit: Potenziale flexibler Arbeitszeiten für den Mittelstand 

Die 40-Stunden-Woche mit festen Arbeitszeiten und einem festen Arbeitsplatz: Was einst ein Universalmodell war, entwickelt sich zunehmend zum Auslaufmodell. Die Bandbreite der Arbeitszeitmodelle spiegelt die unterschiedlichen Bedürfnisse der Beschäftigten wider. Daneben hat jede Branche ihre eigenen Anforderungen und Herausforderungen. In der IT-Branche beispielsweise ist Remote Work bereits weit verbreitet, während in der Produktion oder im Gesundheitswesen feste Zeiten oft unvermeidlich sind.

Kreative Lösungen sind gefragt, um den individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen und gleichzeitig die betrieblichen Anforderungen zu erfüllen. Ob Home-Office, Jobsharing oder andere flexible Modelle – wichtig ist, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihren eigenen Arbeitsrhythmus zu finden. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wird es immer wichtiger, individuelle Lösungen zu finden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und qualifizierte Mitarbeiter langfristig zu binden.